Bestand:Privatarchiv Litt, Theodor
SignaturNA Litt, Theodor V 0028
TitelBildung und Gesellschaftsordnung in der pluralistischen Demokratie; Der Bildungsauftrag unserer Gesellschaftsordnung an die Unternehmer; Gesellschaftspolitische Aufgabe des Unternehmers
Enthälta) hs; 4 Doppelblätter + 2 Blatt 10,5 x 14,7 cm = Titelblatt + S. 1-16 b) hs; 1 Blatt 10,4 x 14,7 cm = S. 1-2 c) hs; 1 Blatt 10,4 x 14,7 cm = S. 1-2 d) hs; 1 Blatt 10,7 x 14,7 cm = S. 1-2
Zeitvon1961
Zeitbis1961
BemerkungenDokumentenabschrift: V 0028a 1961 Titelseite Baden-Baden 1961 „Bildung und Gesellschafts- ordnung in der pluralistischen De- mokratie“ Bad Sodan 1961 „Der Bildungsauftrag unserer Gesell- schaftsordnung an die Unternehmer“ „Gesellschaftspolitische Aufgabe des Unternehmers“ (Kassel) 1 Es ist ein Zeichen der Zeit, das eine Ver- einigung, die sich primär im Zeichen von wirtschaftlichen Interessen gebildet hat, in das Programm ihrer Konferenz einen Vor- trag aufgenommen hat, der sich auf die Probleme der Bildung und der politisch- gesellschaftlichen Ordnung bezieht. Wirt- schaft, Bildung, Gesellschaftsordnung: wenn diese drei auf den ersten Blick so verschie- denen Daseinsmächte zusammengenom- men und in eins gedacht werden, dann bekundet sich darin eine Einsicht, von der ich glaube, dass sie noch vor einem halben Jahrhundert der weitaus überwiegenden Mehrzahl der wirtschaflich Planenden und Handelnden ferne gelegen hätte. Es lohnt sich, darüber nachzudenken, worauf es be- ruht, dass es zu der in meinem Thema sich bekundenden Erleuchtung gekommen ist. Denn dieses Nachdenken wird auch schon die Zusam- menhänge und Verflechtungen sichtbar werden lassen, die in das Licht der Erkenntnis ein- getreten sind. Es ist unbestreitbar, dass die in Rede stehende Erkenntnis es ungemein schwer hatte, sich gegen die Vorstellungen durchzusetzen, die man sich <....> von dem Bau der mensch- 2 lich-geschichtlichen Wirklichkeit zu machen pflegte. Diese Vorstellungen hatten sich herange- bildet im Angesicht der fundamentalen Veränderungen, die das Gefüge der menschl.ge- schichtl. Angelegenheiten in den Jahrhunderten der sog. „Neuzeit“ durchgemacht hatte. Der Übergang zur Neuzeit als Über- gang zur „Autonomie“ der kulturschaf- fenden Tätigkeiten. Beispiele der Staat und die Wissenschaft. In beiden wirkt die Autonomie der ration. Ein Prozess der zu- nehmenden Differenzierung. Gerade die ration treibt durch Spezialisierung der Tätig- keiten diese Differenzierung immer weiter. Auseinandertreten der Kulturgrenzen zu gesonderte „Gebieten“. Eine Parzellierung. Ein Nebeneinander getrennter Sphären. Die Sonderung der Gebiete setzt sich fort in die Sonerung der „Kräfte“: politische, wirtschaft- liche, bildnerische, wissenschaftl., Künste. Kräfte füllen die Parzellen des Kulturlebens mit den Inhalten aus, die diesen angemessen sind. Zum Nebeneinander der Gebiete gesellt sich das Nebeneinander (das Bündel) der kul- turschaffenden Kräfte. Es war ungeheuer folgenreich, dass diese Vorstellg sich in einem der durch die ratio ausgesonderten Gebiete sich in letzter Per- 3 fektion illustrierte. Dieses Gebiet wird ge- bildet durch eine Form des theoretischen und praktischen Tuns, die Ihnen ganz besonders nahe- liegt, weil sie im Wirtschaftsleben einen brei- ten Raum einnimmt: die Trias Industrie – Tech- nik – Naturwissenschaft. Durch ihre Zusammen- arbeit hat sich eine Lebens- und Arbeitssphäre herausgebildet, in der die „Autonomie“ des sie und mit ihr, so scheint es, auch die Autonomie der sie hervorbringenden Kräfte zu unüberbietbarer Vollendung durchbil- det. Warum ist dies der Fall? Die zu ihrer Höchst- Methode! leistung aufgestiegene ratio arbeitet eine Welt von „Sachen“ heraus, die sich mit vollende- ter Klarheit von allen übrigen Weltgehalt ab- setzt. Mathematisierung als theoretische, Techni- sierung als praktische Vollendung der „Versach- lichung“ der Welt. Berechenbarkeit und Machbar- keit in Vollendung. Die „Kräfte“ der autonomen ratio erfüllen und ordnen die autonome Sphäre des rational Erkennbaren und Machbaren. Be- achte: die „Kräfte“ der ratio machen die „Kräfte“ der Natur berechenbar und dadurch beherrschbar. Die „Gesetzes-Wissenschaft“. Kein Wunder, dass man hier das Muster des autonomen Umgang mit der Welt vor sich zu haben glaubt und dasselbe Verhältnis auch 4 in den anderen Parzellen kulturellen Tuns sei es vorzufinden sei es herzustellen sich bemüht. Das technische Handeln als Modell des sinnvollen Handelns über haupt. Die Expansion des Mittelzweckden- kens, des Denkschemas. Folge: die Vorstellung von dem Nebenein- ander der Parzellen und der sie bearbei- tenden Kräfte gewinnen umgehender an Kraft. Gestützt wird diese Vorstellung dann durch die fortschrittliche Verwissen- schaftl. der Lebenspraxis. Wenn sann die Lebenspraxis an bis Wissenschaft : ist es dann nicht anzunehmen bzw. anzustreben, dass da so musterhaft funktioni. Denkschema der Technik allenthalben Vorbild wird? Technik d. Seelen , der Gesellschaft, der Politik und auch – der Wirtschaft! Gerade die Wirtschaft ist dasjenige Kul- turgebiet dass dieser Interpretation beson- ders willfährig entgegenkommt. Nicht umsonst fahndet man nach den „Naturgesetzen der Wirtschaft“. Es gibt da in der Tat Regelmässigkei- ten und Gleichförmigkeiten des Geschehens. Sie beruhen darauf, dass die Bedürfnisse und Stre- 5 bungen, die die Wirtschaft in Gang halten, be- sondere <....>, unumgehbar und entspre- chend weit verbreitet sind. Wo aber „Naturgesetze“ sind, da sind auch ihre technischen Um- schreibungen. So tritt der Technik der Natur- bearbeitung die Technik des wissenschaftl. Handelns zur Seite. Dies also die überlieferte und auch heute noch weit verbreitete Vorstellung von der Auf- fächerung der Kultur. Wenn sie gleichwohl heute nicht nur als irrtümlich und überholt, son- dern auch als verderblich bezeichnet werden muss, so ist das der Aufklärungsarbeit zuzuschreiben, die, ohne es zu wollen und zu wissen, <...> zum Rang einer Weltmacht emporgestiegene Kultur- theorie verrichtet hat und tagtäglich verrichtet. Diese Kulturtheorie ist keine andere als die- jenige des Kommunismus. Der Kommunismus ist weit mehr als politische Gegenmacht. Er ist eine zur weltgesch. Potenz entwickelte Selbst- interpretation des Menschen. Und als solche macht er es auch für die „freie Welt“ unum- gänglich, sich um ihr rechtes Selbstverständ- nis. Auch eine Tagung wie die jetzige ist nichts Geringeres als ein Beitrag zu diesem Thema. 6 Was ist das Lehrreiche an dem Gegenbei- spiel des Kommunismus? Es ist zunächst ein- mal die unangreifbare Sicherheit, mit der die Trias Naturwissenschaft – Technik – Industrie inmitten eines Systems des extremen Depotismus ihre Autonomie behauptet. Aus den mani- festen Erfolgen der östlichen Naturwissenschaft u. Technik können wir mit Sicherheit netnehmen, dass sie völlig ungestört den Weg der Forschung verfolgen können (Kommando höchstens bezüg- lich Themenwahl) Jedes Hineinreden der Machthaber würde ja den Erfolg gefährden. Darin bestätigt sich das, was wir über die Einzig- artigkeit dieser Schaffessphäre ausführten. Dass aber die übrigen Teilgebiete der Kultur ferne davon sind, in gleicher Weise sozusagen automtisch ihre Autonomie zu wahren, das führt uns derselbe Kommunis- mus drastisch vor Augen. Es genügt, das an dem Beispiel derjenigen Kultursphäre zu de- monstrieren, die, wie wir sahen, auf den ersten Blick der Sphäre des technischen Handelns so nahe steht: an der Sphäre der Wirtschaft. Denn während die kommunist. Machthaber sich hüten, in die Arbeit der naturw.-techn. Forschung durch Dekrete einzugreifen, nehmen sie umgekehrt 7 keinen Abstand, das Gesamtgebiet „Wirtschaft“ bis in seine letzten Verzweigungen hinein ihrer Herrschaft gewalt zu unterwerfen. Offenbar haben die angebl. „Naturgesetze der Wirtschaft“ nicht die Kraft der unbedingten Selbstdurchsetzung, die den eigentl. und ursprüngl. Naturgesetzen ihre Geltung sichert. Das es nicht nur der Wirtschaft so geht, dass auch Wissenschaft, Kunst, Philosophie, Religion ihr Schicksal teilen, sei nur am Rande vermerkt. Offenbar mangelt Unerbittlichkeit es ihnen allen an dem Vermögen, in der Weise mit der sich selbst zu behaupten, wie die „Natur“ auf sich selbst besteht. Warum aber der Wirtschaft, und erst recht den weiteren Kulturfunktion, diese Kraft der Selbst ausgestaltung abgeht, das ist mit einem Blick zu sehen. Die Wirklichkeit, die wir „Natur“ nennen: sie ist nun einmal das Ausser- menschliche, d.h. des vom Menschen im ra- dikalsten Sinne Unabhängige, das durch ihn Unbeeinflussbare, das für seine Wollungen und Begehrungen Taube. Sie ist, was sie ist, und bleibt, was sie ist, wie immer er sich denkend und handelnd um sie bemühen mag. Wie hart er ihr immer (etwa im Experiment) zu setzen mag : sie ist nur als die ins Spiel zu setzen, die sie nun einmal ist. Darauf 8 beruht die Grösse, aber auch die Grenze dessen, was die N.-W. dem Menschen gibt: sie offenbart ihm die Welt der „Sachen“, die für ihn als handelndes Subjekt die Welt der „Mittel“, der „blossen“ Mittel ist. Die „Zwecke“, in deren Dienst diese Mittel zu stellen wären – diese Zwecke zu betsimmen gehört nicht zu ihren Aufgaben. Diese Zwecke zu bestimmen stellt sie dem Menschen an- heim. Denn er ist das zwecksetzende Wesen. So ist die unangreifbare Selbstbehauptung des naturw.-techn. Denkens nicht abzutrennen von der Tatsache, dass sie den Menschen, das wollende Subjekt, mit seinen Zwecksetzungen, bedingungslos aus ihrem Denkhorizont heraus- hält. Sie sagt ihm über die Mittel alles, was er wissen will, aber lässt die Zwecke vollkom- men unpräjudiziert. Damit wird aber klar, worauf es beruht, dass die Wirtschaft, unbeschadet aller in ihr beobachtbaren Gleichförmigkeiten, ferne davon ist, sich gegenüber den Willen des zwecksetzenden Menschen in gleicher Unangreifbarkeit zu behaupten. Wirtschaft ist ja nicht ein Aussermenschliches, auf das der Wille des Menschen keinen Einfluss hätte, das er nur benutzen könnte – Wirtschaft ist in allen sein Werk, Werk seines zwecksetzen- den Willens (der u.a. auch die aussermensch- 9 liche Natur erforscht u. in seinen Dienst stellt). Daran ist im Horizont des wissenschaftlichen Denkens der Mensch nicht bloss vertreten, er steht im Mittelpunkt dieses Denkens. Es wäre vermessen, zu sagen, die Natur sei nur um des Menschen wille da – aber es ist in der Ordnung, zu sagen, die Wissenschaft sei um des Menschen willen da. Dass in der Wirtschaft d. menschl. Wille gebietet, das demonstriert uns d. Kommunismus durch die Gewaltsamkeit, mit der er die Wirtschaft in den Dienst seines politischen Systems zwingt. Er weiss, dass die Natur ihn nicht <.oparieren> würde Aber die Menschenwelt – sie lässt sich die von ihm gewollten Form aufpressen. An diesem grandiosen Beispiel se- hen wir, wie falsch es ist, naturw.-techn. u. wirtschaftliches Denken so nahe aneinander heranzurücken, wie es in der beanstandeten Denkweise geschieht. Es ist entsetellend und irreführend, von einer „Technik“ des wirtsch. Handelns zu reden. Es gibt keine wirtsch. „Mittel“, die sich so streng von den wirtsch. „Zwecken“ trennen lassen, wie die aussermenschl. „Mittel“ „Natur“, die Welt der „Sachen“, sich von der Welt der menschl. „Zwecke“ absondern lässt. Sobald eine Handlung den Menschen anzielt, hört sie auf, Anwendung eines „Mittels“ zu sein. 10 Es ist aber noch mehr, was wir von dem Gegenbeispiel des Kommunismus lernen kön- nen. Der Wille, der im Kommunismus über die Ordnung des Wirtschaftslebens entscheidet, ist jener zentrale Wille, der sich in den poli- tischen Machthabern verkörpert. Es ist die Politik, die die Wirtschaft kommandiert. Wir haben hier die extremste unter den mög- lichen Verhältnisbestimmungen von Politik und Wirtschaft vor uns. Sie demonstriert uns in lapidarer Form, wie irrtümlich jene Auf- fassung ist, die Politik und Wirtschaft wie zwei getrennte „Gebiete“ meint nebeneinan- der liegen und ihre besonderen „Gesetzen“ gehorchen zu sehen. Hier ist das angebliche Nebeneinander durch das schroffste Verhältnis der Über- und Unterordnung ersetzt. +) Aber ist das nicht eine verdammens- werte Perversion des sachlich gebotenen Ver- hältnisses? Ist es nichts weiter als das nega- tive Gegenbild? Ist es ein , dass der Staat sich überhaupt mit dem Wirtschafts- leben befasst? Wenn es in der Vergangenheit Zeiten und Zustände gegeben haben sollte, in de- nen das Wirtschaften ganz seinen eigenen würde das nichts Direktiven überlassen war, so ist festzustellen, +) Denn auch die kommunist. Wirtschaft ist noch „Wirtschaft“ Gegenbeispiel: die kommunist. „Kunst“. 12 anderes bedeuten, als das damals der staats- lenkende und der wirtschaftende Wille einan- der nicht ins Gehege kamen. genauer: dass jener diesem nichts ins Gehege kam (denn das Gegenteil war undenkbar) Aber wenn es das einmal gegeben hat, dann haben wir festzustellen, dass es damit heute endgültig aus ist. In dem durchrationalisierten, durch- organisierten status der Gegenwart ist eine völlig „autonome“ Wirtschaft undenkbar (wäh- rend, wie der totalitäre Staat zeigt, ein völlig „autonomer“ Staat nicht undenkbar ist) Es ist das Verdienst des Kommunismus, dass er uns diese Unmöglichkeit am Grenzfall vordemonstriert. Damit ist die Vorstellung von dem „Nebeneinander“ der „Kulturgebiete“ und der „Kulturfunktionen“ endgültig ad absur- dum geführt. Wirtschaft und politisch- soziale Ordnung stehen in einem Ent- sprechungsverhältnis, dass darauf beruht, dass beide nicht durch gesonderte „Kräfte“ hervorgerufen werden, sondern dem Grunde eines und desselben Menschentums entspringen. Die Rede von den „Kräften“ ist eine falsche Entlehnung aus d. Sphäre des natruwiss. 12 Denkens. Die Entsprechung im Kommunismus: der omnipotente („totale“) Staat und die geknechtete (dirigierte“) Wirtschaft. Die Entsprechung bei uns? Die „freie“ Wirt- schaft verlangt den sie in Freiheit setzenden, in Freiheit belassenden Staat. Aber wie muss dieser aussehen, damit er darin liegen- den Forderung genügt? Die Antwort liegt im Thema: die „plu- ralistische“ Demokratie! Bei uns nur schwer verstanden. Den angelsächsischen Völkern vertrauter Lebenszustand. Die ständige Bedrohung der Freiheit durch den Machtwillen. Christliches Misstrau- en gegen menschliche Natur. Wechsel- seitige Kontrolle. Regierung und Oppo- sition. Wenig präsentable Fassaden kein Perfektionismus. In das Kräftespiel, das die Demokra- tie je und je verliert, ist auch die Wirtschaft einbezogen. Auch sie eine Quelle der Macht. Auch sie den Versuchun- gen des Machtbesitzes ausgesetzt. Daher 13 die glatte Vermittlung mit den polit. Herrschaftswillen im Kommunismus. In u. Demokratie ist die Wirtschaft in das Spiel der Kräfte einbezogen, die diese Staats- form vor Exzessen zu bewahren sich zur Auf- gabe setzt. Wie die Demokratie dafür sorgt, dass die Freiheit des wirtschaftenden Menschen zu ihrem Rechte kommt, so sorgt sie nicht minder dafür, dass der Mensch überhaupt vor den möglichen Exzessen der Wirtschaft geschützt wird. Dies der Sinn der „sozia- len Marktwirtschaft“. Ein System von sich fort und fort aus- balancierender Wirkungen, höchst labil, anfällig und verletzlich, von seinen eige- nen möglichen Ausartungen („Freiheit“) un- ausgesetzt bedroht, und doch die einzige Form, in der heute, im Zeichen des Totalita- rismus, Freiheit gewahrt werden. Am Gegenbeispiel des Kommunismus können wir ablesen, das Freiheit des Staates und im Staate, Freiheit des Geistes und Freiheit der Wirtschaft nur miteinander und durcheinander bestehen können. Und das ist nicht nur ein faktisch bestehender Zu- 14 sammenhang, es ist auch ein Zusammenhang, der nur besteht und sich erhalten kann, wenn er von den ihn Regierenden als sol- cher gewusst und gewollt wird. Die „Kräfte“ spielen sich nicht wissenlos ineinander; sie müssen um sich selbst und ihr wechselseiti- ges Verhältnis wissen und ihr Verhältnis auf Grund dieses Wissens regulieren. Mit diesen Sichselbstwissen aber sind wir bei der Teilansicht uns. Problems an- gelangt, die das Wort „Bildung“ bezeichnet. Der Wandel seiner Bedeutung. Heute: „poli- tische Bildung“. Ihr kann und darf die „wirt- schaftliche Bildung“ zur Seite treten. Bildung ist nichts anderes als dieses Sich- selbstwissen und die diesem Wissen entspre- chende Einfügung in das Ganze. Wie weit kann dies Wissen verbreitet werden? Wie weit muss es verbreitet werden, damit das Ganze vor schweren Entstel- lungen bewahrt bleibt? Die Abstufung von den Führenden zu den Ausführenden. Hierarchie. Die Abstufung der Wissensmög- 15 lichkeiten. Aber da der demokratische Wille sich unter der Teilnahme aller bildet, so müssen auch alle an diesem Wissen einen Anteil haben. Vgl. das „sozialistische Be- wusstsein“ im Kommunismus. Es soll in alle eingehämmert werden. Wir haben ein entsprechendes „Freiheitsbewusstsein“ nötig. Sein Erwerb ist viel komplizierter. Und doch unerlässlich – sonst endgültiger Freiheits- verlust. Begriff der „Information“. Wie weit kann und soll sie sich erstrecken? Sie muss die Einsicht in die blossgelegten Zusammen- hänge hervorbringen. Ohne Zustimmung zur „Marktwirtschaft“ wird diese untergehen. Mit ihr zusammen aber wurden Geistesfreiheit und polit. Freiheit untergehen. Die Geschäftsführer in der Schlüsselstellung. Einwirkung auf die Führenden und Ausge- staltung der „Bildung“. Weitreichende Wir- kungsmöglichkeiten von höchster politischer Resonanz. Herolde der in Institutionen verfestigten und gesicherten Freiheit. 16 Wichtigkeit u. Verantwortlichkeit des . Partikularisierung des Freiheits- bewusstseins. Jeder meint „seine“ Freiheit. Er muss die Solidarität aller Freiheiten erkennen. Ich verneine die Leidenschaft zu „der Freiheit“. Jede Sonderfreiheit kann nur dann recht verstanden und verteidigt werden, wenn sie als Teiläusserung „der“ einen und einzigen Freiheit verstanden wird. Das ist „Ihre Sendung! V 0028b 1 Thema. Einsicht. Gegen überlieferte Vorstellung. „Autonomie“. Differenzierung = Parzellierung. „Kräfte“. ratio. Neben- einander. Paradigmatisch: die „Trias“ Die Welt der „Sachen“. Berechenbar – mach- bar. Modell, zumal bei fortschreitender Verwissenschaftlichung. „Technik“ der Seele usw. So auch: Technik d. Wirtschaft. „Naturgesetze“. Heute überholt. Kommunismus. Anthropologie. Auch wir: Selbstverständnis! Selbstbehauptung der „Trias“. Nicht die anderen „Gebiete“. Paradigma: Wirtschaft! Fiasko der „Naturgesetze d. W.“ Warum? Die Eigenständigkeit des „Aussermenschlichen.“ „Parendo“. Grösse und Grenze. „Mittel“ – „Zweck“. Subjekt bleibt draussen. Anders die Wirtschaft! Mittelpunkt. Der Wille im Kommunismus. Also nicht näherücken! Keine wirtsch. „Mittel“. ------------------------------------------------------ Noch mehr! Extreme Verhältnisbe- stimmung. Nicht: „Gebiete“. Auch hier: Wirtschaft (Vgl. kommandierte „Kunst“) 2 Untrennbar. Durchorganisierte Gegen- wart. Kein „Nebeneinander“. Entsprechung Lebensgrund. Welche Entsprechung bei uns? „Freie Wirtschaft im „freien“ Staat! Welche Form? „Pluralistische Demokra- tie.“ Ungewohnt. Angelsachsen. Christ- liches Misstrauen. Versuchung der Macht. Verteilung und Kontrolle. Nicht präsen- tabel! Einbeziehung der Wirtschaft. Auch sie ist Macht. Demokratie kontrolliert. „So- ziale Marktwirtschaft.“ Labil, anfällig, ausartungsbedroht. Ein- zige Form d. Freiheit. Gegenbeispiel zeigt: staatliche, geistige, wirtschaftliche Freiheit solidarisch. Sichselbst- wissen nötig. Sichwissense „Kräfte“. --------------------------------------------------------- Deshalb: „Bildung“! „Politische Bildung“. Auch: „wirtschaftliche Bildung“. Sichselbst- wissen. „Seelenmassage“ Wie weit verbreitbar? Abstufungen. De- mokratische Willensbildung. Vgl.: „sozia- listisches Bewusstsein.“ „Freiheits“-Bewusstsein. Komplizierter. „Information“. Wie weit? ZUstimmung zur Marktwirtschaft. Schlüsselstellung. Herolde. Keine Leidenschaft zu „der“ Freiheit. V 0028c 1 Deutsch-Angelsächsisch. Kulturphilo- sophie u. Pädagogik. Politik u. Wirtschaft Historische Gründe. Idelle Spiegelung. „Humanität.“ Menschen u. Welt. „Materie „Bildungswerte“. der Bildung“. Konsum. Sprache u. Wirt- schaft. Arbeitsteilung u. Nützlichkeit. „Gebiete“ und „Kräfte.“ „Glasperlenspiel“. Reihenfolge „Mensch u. Welt.“ Vgl. Tier. „Auseinan- dersetzung.“ V. Mittelalter zur Neu- „Über den Kopf wachsen“ zeit. „Rationalisierung.“ Arbeitstei- lung die Folge der ratio. Sündenfall?!? Selbstdifferenzierung der Kultur. Nicht „Vermögen“! Spannung der Funktionen. Harmonie beim Tier. Immanente Logik. Problem der Rangordnung. Nicht „Mittel zum Zweck“. Magen und Ge- hirn. „Organische“ Ordnung. Subli- mierung im Geist. „Kräfte“ Gefahr der Isolierung. „Technik“ der Wirtschaft. „Naturgesetze d. W.„ Mathema- tisierung. Unterschied von Technik. 2 Sprödigkeit der Pädagogen. Offenheit der Wirtschaft. „Der Mensch im Betrieb“. Zukunft der Marktwirtschaft in der Politik Demokratie. „Bildungsauftrag“. Selbstbeaufsichtigung. „Informa- tion.“ V 0028d 1 Vor 50 Jahren, „Gebiete“ – „Kräfte“. Kulturtheorie und Bildungstheorie. „Gehege“. „Hülsen“. „Nützlich“ – das „Gute, Wahre Schöne“. Troeltzsch. Anders Th. Mann. Der “totalitäre” Staat und die „Bildung“. Neuorientierung Nicht mehr: „Ma- teriale der Bildung.“ Vgl. Tier. Mensch und „Welt“! „Auseinander-Setzung.“ Eigenrecht und Eigenlogik. „Ratio- nalisierung“. „Über – den – Kopf- Wach- sen“. So die Technik. So auch die Wirtschaft. Arbeitsteilung geg. „Indi- vidualität“ und „totalität“. Der „Funktionär.“ „Gebiets“-Isolierung = Entpersönlichung. „Naturgesetze“ der Wirtschaft. Mathematisierung. In Wahrheit: Interdependenz. Die drei Freiheiten. „Freie Markt- wirtschaft“ in „Demokratie“! 2 Zusammenhang mit autonomer „Kultur“. „Betriebsklima“ und Gesamt klima. „Geist“. So erst heute! (vgl. Kommunismus!) Klassiker im Unrecht? Selbstbe- aufsichtigung.