Bestand:Privatarchiv Litt, Theodor
SignaturNA Litt, Theodor V 0012
TitelDie Aufgabe der philosophischen Fakultäten in der Gegenwart
Enthälta) hs; Doppelblatt + 3 Blatt 10,5 x 16,4 cm = Titelseite + S. 1-6 b) hs; 1 Blatt 10,5 x 16,3 cm = S. 1-2 c) hs; 1 Blatt 16,4 x 20,8 cm = S. 1-2
Zeitvon1929
Zeitbis1929
BemerkungenDokumentenabschrift: V 0012 a Salzburg 1929 Titelblatt Die Aufgabe der philosophischen Fakultäten in der Gegenwart (Salzburg 1929) 1 Rückblick auf das heroische Zeitalter der philos. Fakultäten (um 1800) könnte Behandlg. auf Grund einer „Idee“ na- helegen. Ich verzichte darauf, und zwar nicht bloss aus Zeit- mangel! Unsere Zeit d. Wirnis u. d. Übergangs erlaubt nicht, so aus d. Grossen zu arbeiten. Genug, wenn wir im Zupak- ken am Konkreten das Nötige leisten. Das ist nicht notwen- dig ideenloser Oportunismus! Die „Aufgabe“ d. ph. F. kann nur bestimmt werden im Zshg. mit Würdigg. ihrer Lage. Und diese Lage kann nur verstanden werden aus d. Gesamtlage v. Volk, Staat, Gesell- schaft, Kultur. Ich nenne nur die Stellen, an denen diese Zusammenhänge am greifbarsten werden: die organisierten Mächte d. Gemeinschaftslebens, Parlamente, Ministerien, Verbänd weltanschaul., polit., weltan. Art; staatl. Gesetzge- bung als Niederschlag dies. Tendenzen. Besonders unmittel- bar die Fakultät berührend: Schule aller Stufen, zu- mal die höh. Schule (womit die Aktualität d. Themas an dies. Stelle erhellt) Man vergesse keinen Augenblick, dass die Erfüllungsmöglichkeiten d. Fakultäten von d. Ver- halten alle dieser Instanzen abhängig ist. Die Fakultäten selbst haben diese ihre Abhängigkeit nie vergessen od. zu betonen versäumt. Eher waren sie in Gefahr, die in um- gekehrter Richtg. laufenden zu unterschätzen. Nächstes Beispiel d. Verhältnis z. höheren Schule. Man weist da- raufhin, wie sehr die Fak. v. d. Vorarbeit dieser abhän- gig ist – aber man sollte die umgekehrte Abhängigkeit, nicht: Stockwerke! der Kreislauf d. Wirkungen genau so betonen und ernst nehmen. Davon gleich mehr! Alle diese Faktor., die die Lage d. Fak. dauernd mitbe- dingen, stellen wir zurück und suchen nur sie selbst, d.h. die Forderungen, die an sie gestellt werden, und ihre Erfül- lungsmöglichkeiten zu verstehen. Dabei entsteht folgendes Bild der gegenwärt. Lage. 2 Beträchtliche Steigerung d. Anforderungen bei gleichzeiti- ger Verschlechterung d. Arbeits- u. Wirkensmöglichkeiten. „Äusserlich“ wie „innerlich“ gemeint. I Steigerung der Anforderungen: 1. Äusserlich: Massenandrang ohne entsprechende Vermehrg. d. Professuren. Vielfältigkeit dessen, wofür un- terrichtet werden soll. Kardinale Teilung: gelehrte und Berufsbildg. Innerhalb d. Berufe wachsende Vielfältigkeit (z.B. die neue Volksschullehrerbildg.) Dazu die wachsen- de Fächerg. d. Wissenschaften mit ihren legitimen u. ille- gitimen Früchten (Regionswissensch., Wiss. v. Auslands- deutschtum, Zeitungskunde), Theaterwissenschaft, Arbeitsw.) 2. Innerlich: Wünsche u. Kritik d. Zeit, zumal d. Ju- gend. Wissenschaft soll Lebensmacht, Bildungsmacht, Weltanschauung, die Universität Lebens- u. Gesinnungs- gemeinschaft, d. Professor nicht bloss Forscher, sondern auch Persönlichkeit, Seelsorger, Bildner, Prophet sein.. Aber auch die Eigenentwicklg. d. Wissenschaft drängt, wenn auch viel massvoller, in diese Richtg. Von mir nur in d. Geisteswissensch. zu konstatieren. D. Zug zur sog. „Synthese“, die sog. „Kulturkunde“, d. i. durch d. Namen Dilthey bezeichnete Tendenz +) stellt an d. Forscher, wenn er nicht d. Basis method. Solidität aufge- ben will, extensiv u. vor allen intensiv (psychol. und philos. Vertiefung) erheblich gesteigerte Anforderungen +) Auch die neue Auffassg. der Antike !(W. Jaeger) II Verschlechterung d. Wirkensmöglichkeiten 1. Äusserlich: Masse u. akadem. Unterricht sind in- nerer Widerspruch. Überfüllg. d. Übungen. Distanz v. Mannigfaltigkeit d. Vorbildg. Lehrer u. Schüler. Vor allen das Sinken der geist. Niveaus, das mit d. Masse automatisch eintritt. Sinken der schul. Vorbildg., da auch die Schule ähnlich überflutet wird. Alle 3 Freude über“Bildungsdrang“, kann da nichts ändern. 2. Innerlich: Gefordert wird a) Berufsbildg. b) Wissensch. Bildg. c) menschl.Bildg. u. Weltanschauung ( was man zu meiner Studienzeit nicht forderte!) Verhältnis dieser drei. a) und b) sind spezialisiert, aber nicht notwendig in gleicher Richtung. Dies die erste Spanng., fühlbar in Stoffauswahl u. Methode. Dazu die Spanng. zwischen je- der Spezialisierg. und d. Forderg. c). Wissenschaft u. Welt- anschauung sind seit Hegel zunehmend auseinander- getreten. Die Spanng. zur „Bildg.“ ist zwar grundsätzl. mit der „kulturkundlichen“ Wendung gemildert. Aber die neue Schwie- rigkeit liegt nun gerade darin, dass diese „synthetische“ Wis- senschaft ihre Anforderungen wie an den Lehrer so an d. Schüler bedeutend steigert. Bedeuten alle „kulturkundl.“ Eiferer, dass, wenn die methodische Basis leicht genommen, und vorschnell „Synthese“ gesucht wird, das schöngeistige Ge- schwätz die Wissenschaft tötet? Wir haben heute so viele Studenten, die sich mit d. wissenschaftl. Fundamenten bitterlich abplagen – sollen wir auch sie zu der Synthese emporführen ? Also: empfindlicher Widerspruch zwischen dem, was d. Zeit fordert, und den Bedingungen unser. Arbeit! Wo soll unt. dies. Umständen die Fakultät ihre Aufgabe suchen und sich Erfüllungsmöglichkeiten schaf- fen? Zunächst Ausscheiden aller grundsätzlich uner- füllbaren Forderungen. Zunächst kann keine Fakultät die Nöte heilen, an denen sie selbst, ihre Vertreter, zusam- men mit d. ganzen Zeit kranken. D. Universitätslehrer soll a) Forscher b) Gestalter c) total gebildet d) le- bens- u. berufskundig e) weltanschaulich gefestigt, d.i.- 4 Übermensch sein. Aber er selbst ist auch Opfer der „Tragödie d. Kultur“ u. kann nicht aus sich einen Platon od. Hegel machen. Wie schwer ist heute universale Bildg. erreich- bar! Zudem hat die Wissenschaft selbst den Glauben an d. weltgestaltende Kraft d. Wissenschaft zerstört. Hier heisst es allen Illusionen d. Abschied geben. +) Ausserdem sind Forscherqualitäten nicht stets Personenqualitäten (Beru- fungsverhandlungen!) +) auch in d. Studenten ausrotten! Um so energischer aber Zugreifen im Möglichen. Vorab freilich die Feststellung. Wenn die Fakult. von den genannten Mächtenausserhalb ihrer im Stich gelassen wer- den, wenn d. Druck d. Berufsverbände, d. <....gungs..- digkeit> d. polit. Instanzen, d. Nachsicht d. Scule im- mer mehr Menschen in d. Univers. emporpumpen, dann ist es mit d. Erfüllg. uns. Aufgaben aus; dann produzieren wir akad. SChulbildg., Titel, Besoldungsan- sprüche u. soziale Aspirationen. Dann kann echte Wissenschaft nur noch in einer v. d. Berufsbildung streng getrennten Forscherakademie weiterleben. Wenn die Ent- wicklg. so weiter geht, wird das die einzige Rettung sein (heute schon v. vielen gefordert) +). Aber in dies. Versammlg. herrscht doch wohl Einmütigkeit, dass dies ein Schade sowohl f. d. geist. Bildung als auch f. d. Wissenschaft sein würde. Lebensfremde Wissenschaft – trivialisierte Be- rufsbildg. Was kann v. Seiten d. Fakultäten geschehen, dies zu verhüten? Bei d. Schwierigkeit d. Lage ist zunächst gefordert: Sorg- fältigste Regulierung d. Beziehungen d. Studiums nach vorwärts u. rückwärts: Fakultät u. Schule einerseits, Fakultät u. Berufsleben andererseits. Jede Vergrösserg. des Abstandes steigert d. Gefahr jener Zweiteilung. Natürlich +) Vielfach unti d. Flagge stärkerer „Pädagogisierung“ im Gegensatz zur „Wissenschaftlichkeit“. 5 nicht gedacht als Anpassung, sondern als gemeinsa- mes Anpacken d. gemeinsamen Probleme. Hier steht es viel besser als früher. „Das ist nicht unsere Sache“ wagt heute keiner mehr zu sagen! a) In der Richtung auf Vorbildg: Zunächst für das Ele- mentare, das fehlt, und das doch Vorausetzg. alle höh. Leistungenist, Sorge targen. Aufgaben nicht nur d. Semi- nare, sondern auch des Systems v. Kursen u. Lektoraden u.s.w. (“Humanistische Fakultät”) Jedoch wird auch heute vielfach in d. Höhe method. Wissenschaft gearbeitet, wäh- rend die elementare Kunst d. Lesens u. Darstellens fehlt. Hauptmangel: verständige Lektüre. Kultur des Buches geht zurück. Noch schlimmer: Sprechen und Denken. Unfähigkeit klarer Themenfassg. u. be- handlg. Sprachbarbarei. Sträfliche Gleichgültigkeit mancher Dozenten („bloss formal“) Forderung ent- sprechender Übungen, am besten mit d. Seminaren verbunden. Kurse für Stilbildung. Entsprechende Be- wertg. im Examen. Dies vor allem anderen!! (Beispiele!) b) in der Richtung auf d. Beruf. Niemals Verzicht auf d. Ernst method. Arbeit, niemals ein äusserlich zurecht- gemachtes Wissen. Wohl aber: Konzentration auf das, was d. berufl. Arbeit zugute kommt. Nicht so leicht, weil sich die Tendenz d. wissenschaftl. Arbeit nicht immer m. d. berufl. Notwendigkeit deckt. In uns. Fall wird d. Deckung gerade dann am ehesten erreicht, wenn d. Bildungsgehalt d. Wissenschaft herausgearbeitet wird. (jede Wissenschaft hat solche Motive neben dem was bloss gelehrtes Interesse hat) Dass die gegenwärtg. Bewegg. der Forschng dem entgegenkommt, sagte ich schon. Aber freilich: bei entsprechend gemehrten Schwierigkeiten. Da- her ist mehr denn je Konzentration auf d. Entscheidende 6 nötig. Extensive Entlastg. d. Studiengänge u. Prüfungen ist . Faktisch ist vielfach d. Ge- genteil zu beobachten (Innere neue Spezialdisziplinen melden ihre Ansprüche an). Wirkung dieses Zuviel: den Studierenden geht die ruhige Sammlung () und die freie Wahl d. Studienweges (liberalitas) verloren. Das quantitative Übermass zweigt zu vorgeschriebenen Studien- gängen (mehrfach gestaffelte Seminare), die den mecha- nischen Köpfen willkommen, den eigenartigen eine Hem- mung sind. Quantitativ Entlastung und Befreiung Elastische Studienberatg. statt mechan. Vorschrift! des persönl. Bildungswillens tut not. Nicht ohne Grund klagen vielfach die Studenten über d. Zwang zu mechan. „Ochsen“. Gestaltg. der Examina! –Deshalb auch: nicht zu viel Päda- gogisierg. auf Kosten d. Wissensch.! (Preussische Pläne) – Aber: diese quantitative Entlastg. soll nicht Erleichte- rung bedeuten, und im Gegenteil Intensivierg. der Ausbilg. u. Auslese. Gerade mit dem quantitaiven Anschwellen ging vielfach eine Erweichg. der Anforderungen an d. Geist Hand in Hand. Ein dunkles Kapitel! Man klagt über das Sinken des Schulniveaus und trägt selbst z. Sinken des Univers.-Niveaus bei. Man klagt über die Arbeitsweise d. Schule und schickt selbst un- fähige Lehrer in die Schule. Hier vor allem jene Zirkel! Es gibt Professoren, die ihr Fach auf Jahrzehnte hinaus an d. Schule ruinieren. Einwand: das seien seltene Ausnahmen. Zur Antwort weise ich auf einen Sachverhalt hin, der eine der ernstesten Aufgaben aller Fakult. dar- stellt: das Schicksal der „<..............i in ordine phil. honor>.“ Schlimm ist nicht das Versagen einzelner Professoren, sondern das Versagen der korporat. Selbstdisziplin. Ich sage nur dies: so lange hier nicht durchgreifender Wandel sicht- bar, muss die Auslese durch d. Fakultäten mit Zweifel betrachtet werden. ! Von höheren Anforderungen d. Schule darf nur der reden, der selbst entsprechend handelt und nicht das Behagen billiges“Wohlwollen“ geniesst. V 0012 b undatiert (Salzburg 1929) 1 Nicht aus „Idee“ entwickelt Würdigung der Lage. Aus grösserem Zusammenhang. Zumal mit Schule. Auch die umgekehrten Abhängig- keiten! Zirkel. Nun zu uns selbst. Lage: Gemehrte Fprderg.; verschlech- terte Bedingungen I Forderg. a) äusserlich: Masse. Berufsteilung. Wis- senschaftsteilg. b) innerlich. Kritik u. Wunsch d. Zeit. Wissenschaft u. „Leben“. Dazu die Eigenentwicklg. d. Wissenschaft. Dil- they. Extensiv u. intensiv! “Antike” II. Verschlechterg. a) äusserlich: Massenbetrieb u. akad. Unterricht. Unterschiede d. Vorbildg. Sinken des Durch- schnitts d. Vorbildg. b) innerlich. Gefordert a) Berufsbildg. b) Wissensch. Bildg. c) Menschl. Bildg. u. Weltanschg. (Früher nicht erwartet!) Verhältnis dieser zueinander. Spanng. zur „Bildg.“ zwar gemildert – aber zugleich neue Schwierigkeiten! Also: Widerspruch zw. I und II Wo Erfüllungsmöglichkeiten? Ausscheiden des grundsätzlich Unerfüllbaren! „Übermensch“? Selbstkritik d. Wissenschaft. Forscherquali- täten und personall Qualitäten. Zugreifen im Möglichen. Aussichtslos ohne Mit- hilfe d. anderen. Gefahr d. Zweiteilung! Möglich: Regulierg. d. Beziegungen n. rückwärts u. vorwärts. Gefahren der Abstandvergrösserg. Nicht „Anpassung“. 2 Besser als früher! a) in Richtg. auf Vorbildg. Das Elementare. Semi- nare u. Kurse. Lesen, Denekn, Darstellen. „Bloss for- mal“. Entsprechende Übungen und Stilbildg. Bewer- tung im Examen b) in Richtg. auf Beruf. Nichts äusserlich Zurechtge- machtes. Wohl aber Konzentration. Nicht so leicht we- gen Diverenzen u. Beruf u. Wissenschaft. „Bildungsgehalt“ d. Wissenschaft. Entgegenkommen d. heutig. Wissenschaft, bei gesteigerten Schwierigkeiten. Deshalb: Konzentration. Extensive Entlastg. Faktisch oft d. Gegenteil. Es fehlt u. liberamus. Vorgeschriebene Studien- gänge. Statt dessen: elastische Studienberatg., zumal für die eigenwilligen Köpfe. Gestaltg. d. Examina! Nicht zu viel „Pädagogisierg.“! Aber nicht: Erleichterg.! Extensität u. Erweichg. ging Hand in Hand. Dunkles Kapitel! Zirkel! Nur Verein- zelte? Schicksal des Dr.-Titels! Eine Aufgabe ersten Ranges! Also: Intensivierg. auch d. Auslese. Sonst Ende d. wissenschaftl. Bildg. Grenze aller allgemeinen Ratschläge. Entscheidend die „Gnade“ der Persönlichkeiten, die dem Bildgsleben alle Stufen beschert werden. Ihnen Raum schaffen ist die Aufgabe, in der Schule u. Fakultät zusammenwir- ken müssen! V 0012 c undatiert (Salzburg 1929) 1 Die Aufgabe der philosophischen Fakultäten in der gegen- wart ... Kann nur bestimmt werden im Zusammenhang mit einer Würdigung ihrer derzeitigen Lage. Diese lässt sich dahin bestimmen, dass sie in eben dem Augenblick sich mit erheblich gesteigerten An- forderungen auseinanderzustezen haben, da die äusseren und inneren Bedingungen ihrer Wirksamkeit sich zusehend verschlechtern. Äusser- und die Verviel- lich ist es der Massenandrang der Auszubildenden und das damit Leistungen verbundene fältigung sowohl der beruflichen Anforderungen wie der als auch Forschungszweige der wissenschaftlichen Disziplinen, innerlich die Steigerung der Absprü- che an die lebensgestaltende Funktion der Wissenschaft, was als Forde- rung der Zeit el fühlbar wird. Demgegenüber werden mit dem Sinken des durchschnittlichen Niveaus der Studierenden die Möglichkei. empfind. die fruchtbarar Arbeitum so mehr beschnitten je uns wenige, da Sinn akad. den Druck des Massenbetriebs leidet ver zu-verspüren bekommt Bildungsarbeit sich mit einem Massenbetrieb vertregt und ja <....> da Durchschnitt je mehr das durchschnittliche Niveau der Auszubildenden sich senkt; und die wachsende Spannung zwi- schen d. wissenschaftl. Anliegen, den berufl. Forderungen und dem Verlangen nach bildend. Wirkg. der Wissenschafteninnere Fehlentwicklg. d. gelehrten wissenschaftl. macht die Spanng. zwischen den Interessen d. Wissensch. Forschung, den Forderungen des Berufslebens und dem Verlangen nach menschl. Bildg. die Wissenschaft immer fühlbarer. Ob gleich- wohl die Fordg. d. Zeit erfüllt werden können, das hängt nicht bloss v. d. Fakul- täten, sondern auch v. d. Mächten d. öffentl. Lebens, zumal den gesetzge- Unterrichtsverwaltg. benden Körperschaften u. d. Ministerien, sodann v. d. Bildgs.- u. Auslesearbeit der Schule ab. Die Fakultäten ihrerseits werden, nach aller grundsätzlich unerfüllbare Ansprüche auf ihr Augenmerk Vorlinien zu richten haben. Es sind aufs sorgfältigste die ihrer Arbeit nach rückwärts u. vorwärts, zur höh. Schule einerseits, zum Berufs- leben andererseits, zu prüfen u. z. regulieren. Vor allem ist Sorge zu tragen, dass als Grun die elementaren Voraussetzung aller wissenschaftl. Arbeit, soweit sie nicht v. d. Schule bereits geschaffen sind, in entspre- 2 den Kursen nachgeholt werden. Das gilt nicht zum wenigsten von d. beden- lich zurückgegang. Fähigkeit zu verständiger Lektüre und angemesse- nen Gedankenantrieb in d. Muttersprache. Nach d. anderen Seite hin ist geboten: einige entschlossene bei xxx unbeirrtem Festhalten an dem Ernst einer wissenschaftl. Ausbildg die Konzentration auf dasjenige, was nach Inhalt und Bildgswirkg bildende Wirkung dem Beruf und dem Leben am meisten zu statten kommt; Entlastung d. Lehrpläne und Prüfungen von xxx entbehrlichen Ballast; Intensi- vierung statt Extensivierung und, auf der Grundlage eines so Studienganges, eine energische Auslese der für den Beruf wirklich Qualifizierten Nur so ist zu verhüten, was den Lernenden u. d. Leben gleich abtreglich sein würde: der Zerfall derUniv Fakultäten in eine Forscherhochschule u ein Berufs <..... ... ...> Forsch und eine Anstalt f. Berufs- vorbildg.