Bestand:Privatarchiv Litt, Theodor
SignaturNA Litt, Theodor V 0010
TitelDer Ausgleich der pädagogischen Gegensätze
Enthälta) hs; Doppelblatt + 4 Blatt 10,5 x 16,5 cm = Titelseite + S. 1-8 b) hs; 1 Blatt 10,5 x 16,5 cm c) Zeitungsausschnitt: Sächsische Schulzeitung Nr. 10 v. 13.03.1929, S. 211-212 (Teil eines Beitrages: W. Meise. Ideologie, Gestalt u. Kritik der Produktionsschule)
Zeitvon1928
Zeitbis1929
BemerkungenDokumentenabschrift: V 0010 a 1928 Titelblatt Der Ausgleich der pädagogischen Gegensätze (Weitere Fassung, Stuttgart 1928) 1 Unterschied d. Kulturgebiete nach Abhängigkeit Stetigkeit v. histor. Bewegg.: hier Mathematik u. Naturwisen- „Dialektik“ schaft, dort Kunst und Weltanschauung. Maxima- le Abhängigkeit in d. Pädagogik (Verwandtschaft m. Weltanschauung.) So auch in d. europ. u. deutschen Kulturkrisis. Krisenzeiten sind Zeiten pädagog. Erre- gung, seit Sophistik bis heute. Aber nicht nur Dis- kontinuität im Nacheinander d. Entwicklg., sondern auch im Nebeneinander d. gleichzeitigen Meinungen. So seit Sophistik – Sokrates, Platon: Auch dies haben wir er- lebt. Alle pädagogischen Antithesen hervorgetrieben. Und war nicht nur der Gegensatz „Konservati- ver“ und „fortschrittl.“ (revolutionärer) Pädagogik, der offenbar ist; auch unbemerkte Gegensätze im Lager des Fortschritts selber. Die Vieldeutigkeit d. verbreiteten For- meln verdeckt tiefe Widersprüche, die erst d. Praxis sichtbar macht. Meine These: dieser Sturm hat sich etwas gelegt (trotz heftigster Polemik in d. Worten); ein Ausgleich ist im Werden. Zunächst so, dass die Widersprüche in der fortschrittl. Pädag. sich abschleifen und eine Ruhela- ge erreicht wird; so dann so, dass auf dies. Mittel- linie auch ein Ausgleich mit d. Konservativ. Richtun- gen denkbar. Ich verfolge dies. Vorgang an 6 ausge- wählten Problemen 1. Wesen des erzieh. Vorgangs. Zwei Auffassungen tre- ten nebeneinander auf a) Entfalten der inneren Mög- lichkeiten des Kindes. „Handbietung leisten“. „Vom Kinde aus“. Ursprüngl. Güte kommt hervor, wenn Eingriff wegfällt. Schule eine „Lebenstätte d. Jugend“. Ende d. Lehrerautorität. „Jugendkultur“. „Klassenkampf d. Jugend“ u.s.w. b) Unmittelbar daneben <..> d. Ge- danke: Erziehung schafft d. neuen Menschen, d, neue Gesellschaft, d. deutschen Menschen nach Massgabe eines 2 Platon Leitbildes. Erzieherethos à la Fichte; Imperialismus d. pädag. Idee: alle Kulturbereiche pädagogisiert. Inwiefern ein Widerspruch? Minimum und Ma- ximum an pädag. Einwirkg. „Wachsenlassen“ und „Führen“. Man verdeckt ihn durch Identifizierg. beider. Aber das ist eine petitio princ.: mein Leitbild wird sich „vom Kinde aus“ verwirklichen. Wer wachsen lässt, verzichtet auf wollende Gestaltg. d. Gesellschaft u. umgekehrt. Selbstkorrektur beider Extreme durch Leben u. Erzie- hungspraxis Blosses Wachsenlassen bedeutet Rückfall Begriff der geist. „Anlage“. in Barbarei. Unbewusste Einwirkg. auch des freiheitlich- sten Lehrers Auch die Jugend verlangt den wirkenden Lehrer. Erfahrungen à la Zeidler. – Andererseits wach- sen die päd. Bäume nicht in den Himmel! Die „ge- „formen“ führte“ Jugend geht eigene Wege (wie viel Führer-Fi- askos in d. Jugenbewegg. à la Wyneken); wie viel Überraschungen erlebt d. Pädagoge. Dazu die ungeheu- ren Realität d. objekt. Kultur, unterderen Druck auch d. Erzieher selbst steht, von Staat u. Gesellschaft bis zu Sprache, Wissensch., Kunst u. dgl. Falsche Auffassg. von dem äusserlichen Gegenüber des Führenden u. Geführten: beide atmen im gemeinsamen Medium, das mächti- ger ist als einzelmenschl. Wollen. Sprödigkeit des Gege- benen gegenüb. d. erzieh. Enthusiasmus (Kapitalism.) Also sind „Führen“ und „Wachsenlassen“ falsche, durch Bilder gestützte Extreme. Die Praxis hat die Synthese gezeigt: Erziehung ist Respekt vor d. Leben und Mut zum Zugreifen in einem. Ausgleich ist in jedem konkret. Falle wieder zu finden (vgl. 6) was soll „wachsen“? 2. Gegenstand der Erziehung: a) Die Formel „vom Kinde aus“ nimmt das Einzelwesen als Ausgang und Ziel d. Erziehung: alles Entscheidende liegt „in ihm“. Dazu passt die Nachgiebigkeit gegen Anlage 3 „präformiert“ und Neigung des Kindes. Nichts aufnötigen! D. „Genius im Kinde“ b) Unmittelbar daneben d. Lobpreis d. Ge- meinschaft als Ursprung, Stätte u. Ziel d. Erziehung. Verzicht auf individ. Wollen: Aufgeben im Ganzen und Erweckung durch d. Ganze. Auch d. Lehrer! Die sich selbst erzeihende Gemeinschaft. „Gemeinschaftsschule“, gemein- same Arbeit, gemeinsame Feste. Mystisch-romantische Gemeinschaftsideologie. „Organisch“. Weshalb auch dies. Widerspruch nicht bemerkt? Das sich entfaltende Individuum wächst durch Trieb in d. Gemeinschaft hinein Kraft „natürl.“ modern. Zivilisation („Gesellschaft“ v. Tönnis) hat diese prästabilierte Harmonie zerstört (Dies eben d. Sinn jener romant. Ideologie) Abeer auch dies ist eine illusio- näre Verklärg. der sehr viel härteren Lebens im Geist. He- gel hat hier klar gesehen: das Indiv. muss seine Beson- derheit „glätten“, „abarebiten“, um mit dem Geist d. Gemein- „nicht organisch“! --- schaft eins zu werden - Zumal in d. modernen Welt. 1) Maximale Spannung zwischen Indiv. u. Kollektiven ist Reichtum u. Gefahr uns. Lebens (Prüfstein ist d. Staat) Auf diese Spannung muss d. Erziehung vorberei- ten. Deshalb darf sie weder einseitig d. Indiv. noch ein- seitig d. Gemeinschaft pflegen noch eine selbstverständl. Harmonie voraussetzen: sie muss reif machen f. d. Span- nung beider (vgl. auf 4,5) Prüfstein : Staatbürgerl. Erziehg., die nicht in eine „harmonische“ Gemeinschaft hineinführen soll. (Staatsfreundlichkeit jener Gemeinschafts- ideologie) 1) Das erfährt auch d. Lehrer mit sein. klasse. Misstrauen gegen die übl. Schilderungen der völlig harmonischen Erziehungs- gemeinschaften („Erlebnis- u. Arbeitsgemeinschaft“) Soll man sich so widerspruchlos sich einfügende Kinder wünschen? 4 3. Gehalt des Erziehungsvorgangs a) Das „Erlebnis“ (Er- lebnisschule, Erlebnismethode u.s.w.) – wobei der Sinn des Wortes weitgehend unklar bleibt b) Unmittelbar daneben der zentrale Begriff der „Arbeit“ (Arbeitsschule, Arbeitsschulmethoden u.s.w.), ebenfalls in seiner Be- deutung sehr umstritten (auf Einzelheiten ist hier nicht einzugehen) Beide Bestimmungen laufen nun ineinander. Entweder: Arbeit ist das Erlebnis (weil) Selbstätigkeit d. Person und damit höchste Wirkensform; oder wenig- stens: Arbeit schaft das Erlebnis (es wird „erarbeitet“- bis hin zum künstl., ja zum religiösen Erlebnis) Und doch liegt hier ein Gegensatz vor: Arbeit ist willentli- ches, zweckgeleitetes Tun, das jederzeit geschehen kann – das Erlebnis kommt ungerufen über den Menschen, wird nicht vorsätzlich erzeugt, wird manchm. d. verscheucht („Stimmung“ – man denke wieder an d. künstl. u. religiöse Erlebnis) Also liegt ein Gegensatz vor. Aber d. Ausgleich ist im Werden: Zu den Erlebnissen überhaupt zählt auch das Arbeits- erlebnis, d. Erlebnis erfolgreicher Zwecktätigkeit; aber es stellt sich nur ungerufen bei reiner Hingabe an die Sache ein. Jede Erziehung hofft auf dies Erlebnis, kann es aber nicht erzwingen; jede Erziehung muss „arbei- ten“ lehren, auch wenn es ausbleibt (wie bei jeglicher Arbeit im Leben) Denn echte Erlebnisse u. so auch Ar- beitserlebnisse sind selten. – Frener: bestimmte hoch- wertige Erlebnisse setzen Arbeitsschulung voraus, ohne durch sie garantiert zu sein. Z.B. höhere Formen künstl. Geniessens od. gar Produzierens auf d. Basis „hand- werklicher“ Schulung, die höhere Reize zugänglich macht. Aber diese Schulung schaft und garantiert nicht das Erlebnis: es kommt als „Gnade“. Endlich: bestimmte höchstwertige Erlebnisse hängen auch nicht indirekt von Arbeit ab. Widersinn, religiöse Stimmung „erarbei- ten“ zu wollen. Also eine sehr komplexe Relation zwisch. Erlebnis u. Arbeit. Der denkende Lehrer erfährt sie fort- 5 gesetzt, und darin liegt die Berichtigung. Der Wortrausch verklingt. Bis hierher solche Gegensätze, die unerkannt in demselben Kopf zusammenkommen. Nun solche, wo die Scheidung d. Meinungen und Parteien offenbarer ist. 4. Funktion der Erziehungsorganisation. a) Das „Le- ben“ in seiner unendl. Bewegg. widerstrebt jeder orga- nisator. Form. „Mechanisierg.“ Auch hier jener myst. Gemeinschaftsbegriff. Die in voller Freiheit sich bildende Erziehungsgemeinschaft, in der Lehrer u. Schüler sich nach Wahl zusammenfinden. Bindung u. Lösung nach fre- em Ermessen. „Eros“ als Erziehungsmacht. Optimist. Zu- trauen zur Auswirkung dieser Freiheit: selbstgewirkte Harmonie b) Organisationsaberglaube (der gerade dem Deutschen so nahe liegt) Wieviel pädag. Eifer wirft sich in die Organisationspläne (siehe als Effekt die Bunt- scheckigkeit d. deutschen Schulorganisation) Die rechte Organisation schafft das einheitl. Volk und bringt jeden Einzelnen an seinen Platz, setzt Einzelinteresse u. Ge- samtwohlfahrt in Einklang. Tabellen wie im Rangier- bahnhof. Erfahrg. hat gelehrt: die völlig strukturlose Schule verliert d. Erziehungswirkung, Formalismus d. Schule ist Überleitg. zum Leben in Staat u. Gesellschaft, das ebensowenig jene Harmonie kennt ( v. Einzelbegabung u. gesellschaftl. Forderung) Zu- höchst Vorbereitg. im Sinne staatsbürgerl. Erziehung! Der geschlossene Klassenverband mit seinen Spannun- gen (auch zum Lehrer!) ist Modell des spät. Lebens. Gerade dies ist die echte Erziehungsgemeinschaft, nicht jenes freie Fliessen der Gefühle. +) Andererseits: Grenzen jeder Organisation. Sie bleibt im Verhältnis zum Leben ratio- nal u. damit mechanisch, kann sich nicht allen Varia- tionen anpassen (soll es ja auch aus dem genannten Grunde nicht) Man muss wählen. Z.B.: viele Übergangs- +) Daher auch Ablehng. v. allzuviel Elastizierg. u. Gabelung 6 möglichkeiten zerstören die charaktervolle Einheitlichkeit der Lehrgänge. – U. vor allem: keine Organisation garantiert die Qualität d. erzeih. Lebens. Pädagog. Tüchtigkeit kann viele Mängel d. Organisation tragen u. korrigieren – aber niemals kann Trefflichkeit der Or- ganisation Mängel d. prakt. Arbeit korrigieren. Auf diese Seite sollte sich d. Reformeifer legen! Innere Reform in d. Stille ist d. Hauptsache. 5. Mit dem letzten verwandt („Organisation“ in spezielle- rem Sinne): Gestaltung der pädagogischen Arbeit. a) Erziehung ist freie Gestaltung, d. Erzieher ein Künstler; „Intuition“ und „Schöpfertum“ (auch hier Beziehg. auf den „Eros“) Daher fort mit Lehrplan, Methode und Beauf- sichtigung. Freie Selbstverantwortung des päd. Genius. b) Als pädagog. Allheilmittel, das alle Wirkungen garan- tiert: eine neue Methode, die der „Arbeitsschule“. (schon oben besprochen) Jedes Lehrbuch heisst „nach arbeitsunter. Methode“. „Arbeitsschule“ gegen „Lernschule“. Universale Ausbreitg. des Arbeitsbegriffs, der nun auch Spiel und Feier umgreift. Methodenfanatismus à la Herbart Wie steht es in Wahrheit? Erstens ist schon d. Künstler nicht so frei wie hier angenommen (s.o.: das „Hand- werkliche“), zweitens ist d. Erzieher nicht Künstler, sondern gebunden an die Natur seines doppelten Gegenstandes. Hinter allen erdenkl. Variationen steht die method. Mauer der Sache: Rechnen, Geschichte, Werkarbeit. So scheitert auch das „Erarbeiten“ in bestimmten Fällen an d. Natur d. Sache. Es soll nur erarbeitet werden, was dazu auffordert. – Ausserdem: pädag. „Künstlertum“ ist sehr selten; d. Durchschnitt bedarf d. Richtlinien, d. i. der „Methode“. So auch der Lehrplan als Rahmen nötig! +) Andererseits: die Methode ist nicht alles, und es gibt nicht eine alleinseligmachende Methode. Es kommt darauf an, wer die Methode handhabt, und hier sind per- sönl. Modifikationen (bei Respektieren des Sachgesetzes) statt- +) Nicht bloss „Gelegenheitsunterricht“! 7 haft. Mannigfaltigkeit d. Lehrertypen verlangt Rück- sicht. Hier liegt die Grenze v. Plan u. Vorschrift n. Aufsicht. Methodenfanatismus ist d. Gefahr d. Pädagogik (von Ratke bis Pestalozzi u. Herbart, deren Nachfolger die Fanatiker der Arbeitsschulmethode sind). Also auch hier liegt die Wahrheit in d. Mitte: die metho- disch disciplinierte päd. Intition ist d. Ideal: die method. geregelte Handwerkstüchtigkeit der erreich- bare Durchschnitt. 6. Das geistige Organ zur Entscheidg. dieser wie aller pädag. Probleme. a) Erlebnis – u. Intuitionspädago- gik vertrauen dem „Leben“ und seinen Eingebungen und weisen d. Theorie als „intellektualist.“ Verfälschung des Irrationalen ab (analog d. Ablehng. d. Methode denn auch Wissenschaft ist Methode). Ihr Vorbild ist d. Neuerdings auch ! Kunst. b) Sämtl. päd. Probleme können und müssen d. d. „Erziehungswissenschaft“ eindeutig, entschieden werden. („Nacherziehungswissenschaftl. Grundsätze“), und zwar einschliesslich der Wert- und Zeilfragen. Im Streit d. päd. Meinungen ist diese Wissenschaft oberrichterl. Instanz (Jüngstes Beispiel d. Kampf um d. Reichschulgesetz) Und auch d. päd. Praxis wird um so besser sein, je stärker der Anteil d. Wissenschaft an Ausbildg. und Überllgg. (Folgerungen f. d. Ausbildg. d. Lehrer aller Gattungen) Wie steht es in Wahrheit? die theoret. Reflexion ist auf naiven Kulturstufen nicht vorhanden und nicht nötig. In den Verwicklungen gereifter Kultur unentbehrlich. Probe sind unsere eigenen Darlegg.: sie suchen theoret. Klarheit im Gewirr d. Meinungen. In Wahrheit theoretisiert ja auch d. Intuitions-Pädagoge (z.B. in seinen Darleggem über seine Intuition) Sonst Ratlosigkeit +), z.B. in der Gestaltung v. Organisationen u. Lehrplänen. Kulturphilosophie, Ethik, So- ziologie, Psychologie. Zu solcher Reflexion muss auch d. ein- pädag. Impressionismus 8 zelne Erzieher d. d. Ausbildg. ertüchtigt werden. Aber: diese theoret. Klärung der geist. Bewegg. ist nicht identisch mit oberrichterl. Entscheidg. keine konkrete Situation d. Lebens kann aus d. Theorie normiert werden, wie aufklärerischer Geist meint („Entscheidung“, <“Rai- ros“>, nicht ethisch, nicht politisch, nicht pädagogisch. Weltanschaul. Hintergrund bedeutet zugleich Wertsetzg., die nie wissenschaftl. beweisbar od. widerlegbar. Fal- scher Begriff des „Massstabes“. Beispiel: d. Kampf um d. Reichsschulgesetz, „erziehungswissenschaftl.“ ent- schieden werden kann. Die theoret. Besinng. bereitet durch Klärung die Entscheidung vor, bewahrt vor Partikula- rität und Voreiligkeit, aber sie schafft nicht die Entschei- dung (vgl. Sprangers Akademieabhandlg.) Hier be- hält das „Leben“ recht. – So auch d. lebend. Einblicke in d. Praxis! Wahrheit in d. Mitte: die durch theoret. Besinnung vorbereitet und geklärte „intuitive“ Entscheidung und Praxis. Dies die 6 Proben des Ausgleichs, wie ihn die Praxis vollzieht und die Theorie bestätigt. Einwand: das ist „Kompromiss“, aus Ermattung d. reformator. Energie ge- boren. Nein: das allgemeine Gesetz der „Dialektik“ d. Geistes bewährt sich hier. Bewegg. durch gegensätzl. Ex- treme hindurch; gerade Zeiten d. Krisis treiben sie hervor. In diesem Falle hat die Reformbewegg. ihre Dialektik in sich, abgesehen v. d. Gegensatz geg. die konservativ. Mächte. Aber nach dem Ausschwingen d. Pendels Rückkehr in Mit- tellage: dies die „Synthese“, die die Wahrheitsmomente vereinigt. Auch sie wird durch neue Dialektik aufgestört werden! Gewichtigerer Einwand: kann man angesichts des Kampfes ums Reichsschulgesetz von Milderung d. pädag. Gegensätze reden? Ist d. Kampf nicht schärfer denn je? V 0010 b 1928 Reichsschulgesetz staht auf and Brett. Bisher rein päd. Probleme in anstrak. Reinheit. Das ist aber Abstraktion. Die wirkl. Pädg. ist verflochten in alle Kul- turprobleme, u. hier, in dies. , ist d. päd. Theorie nicht oberrichterl. Instanz, sond. nur Ausdruck eines Teilmotivs neben anderen (Gew. d. päd. <..perialismus>). In diese führt s. R.S. hinein. Irrtum, als ob hier, weil es um geht, die Erziehungswissenschaft das letzte u. einzige Wort hätte. (Noch ein Gegensatz: „Autonomie“ der Pädagogik und Anpassung an „gesellschaftliche“ Notwendigikeiten und Bedürfnisse