Bestand:Privatarchiv Litt, Theodor
SignaturNA Litt, Theodor B 1-0618
TitelBrief von: Richark ? .. (Düsseldorf) an: Litt
Enthältms; Brief 1 Blatt A4; Briefkopf: Akademische Kurse, Düsseldorf
Zeitvon1929
Zeitbis1929
BemerkungenDokumentenabschrift: gehört zu Zuschriften veranlaßt durch den Angriff von L. Würtenberg gegen Litt im Philologenblatt. Sehr verehrter Herr Professor! Leider war ich infolge Erkrankung verhindert, Ihren Brief eher zu beantworten. Zur Sache möchte ich Ihnen folgendes schreiben: Den Artikel des Kollegen Würtemberger im Philologenblatt haben ich und alle Kollegen, mit denen ich sprach, missbilligt, weil er einen vollständig unrichtigen Eindruck erweckt von den Wirkungen Ihrer Vorträge. Ich würde über diese folgendermassen urteilen: Wir alle - und och habe mit einer Reihe der führenden Kollegen unserer Stadt gesprochen - hatten nach Ihrem Vortrage das Gefühl einer wirklichen "Erlösung", namentlich bei Ihren Ausführungen über den sog. Arbeitsunterricht, und der Beifall, den Ihre Darlegungen fanden, war so stark und einmütig in der ganzen Versammlung, wie ich ihn nie bei einer derartigen Veranstaltung gehört habe. Mein Kollege, Oberstudienrat Hoesch, nahm sofort nach dem Erscheinen des Würtemberger'schen Aufsatzes Veranlassung, im Philologen-Verein dazu Stellung zu nehmen und Sie gegen die Angriffe in Schutz zu nehmen. Ich möchte, sehr verehrter Herr Professor, auf Ihren Brief hin folgendes veranlassen resp. ich habe es schon veranlasst: 1. Herr Oberstudienrat Hoesch schreibt einen Artikel für das Philologenblatt, in welchem die nötigen Aufklärungen gegeben werden; 2. die Leitung der Akademischen Kurse der Stadt Düsseldorf und der Vorstand der Philologen-Vereins geben zu den Ausführungen von Hoesch noch ihre besonderen Erklärungen ab. Ich hoffe, dass wir damit die Wirkungen beseitigen, die der Würtembergersche Aufsatz gehabt haben könnte. Hoffentlich lassen Sie sich, sehr verehrter Herr Professor, durch derartige Vorkommnisse nicht entmutigen, und gerade wir Düsseldorfer Philologen bitten Sie, nach wie vor in der gleichen Form und mannhaften Weise Ihre Meinungen zu vertreten und unser Führer zu sein und zu bleiben. Wenn Sie wüssten, wie die Philologen oft und nachdrücklich in Zusammenkünften und bei Besprechungen Ihnen danken, so würden Sie sehr stolz sein auf den Erfolg Ihrer Arbeit. Zum Schlusse möchte ich dem Wunsche Ausdruck geben, dass wir recht bald wieder einmal die Freude haben werden, Sie hier in Düsseldorf zu hören. Mit herzlichen Grüsse Ihr Ihnen sehr ergebener gez. ; von: Richark ? .. an: Litt; Ort: Düsseldorf