Bemerkungen | Dokumentenabschrift: Gesch.-Z. 29 - 28.1.Salomon.
Betr.: Wiedergutmachungsantrag Prof. Dr. Felix Salomon
Frau Hedwig Salomon, geb. Guttmann, aus Locarno (Schweiz), Witwe des am 17. August 1866 geborenen, am 13. November 1928 verstorbenen Universitätsprofessors Dr. Felix Salomon aus Leipzig hat Wiedergutmachung nach dem Gesetz vom 18. März 1952 (BGBl. I S. 137) beantragt und gebeten, ihr die 1941 aus rassischen Gründen entzogene Versorgung wiederzugewähren.
Über die Dienstlaufbahn ihres Ehemannes hat sie nur unzureichende Angaben gemacht und auch keine Beweismittel beigebracht, weil die Universität Leipzig mitgeteilt hat, dass die Akten über Professor Salomon durch den Krieg vernichtet worden sind. Die Antragstellerin hat aber erklärt, dass Sie, Herr Professor, in der Lage seien, über den beruflichen Werdegang des Verstorbenen Näheres auszusagen.
Im Interesse des baldigen Abschlusses des Wiedergutmachungsverfahrens würde ich Ihnen deshalb dankbar sein, wenn Sie möglichst lückenlos, d.h. unter Angabe von Zeit und Ort und jeweiliger Dienststellung, den beruflichen Werdegang des Professors Salomon bestätigen könnten. Es kommt darauf an, die ruhegehaltsfähige Dienstzeit und das zuletzt bezogene ruhegehaltfähige Diensteinkommen festzustellen, weil sich hiernach die Höhe des Witwengeldes richtet. Wie lange hat Prof. Salomon im öffentlichen Dienst gestanden; während welcher Zeit war er beamtet?
Aus den von der Witwe vorgelegten Papieren ist zu entnehmen, dass er am 1. April 1915 zum etatsmässigen ausserordentlichen Professor mit Lehrauftrag für englische und französische Geschichte ernannt wurde und im Oktober 1928 ein Bruttogehalt von 884.-- RM bezog.
Ist Ihnen Näheres über die Bedeutung der seltenen Bezeichnung "etatsmässiger ausserordentlicher Professor" nach sächsischer Praxis bekannt?
Für eine tunlichst schnelle Antwort wäre ich Ihnen sehr verbunden.
Ein Freiumschlag ist beigefügt.
Im Auftrag
gez. Dr. Schaar
Dienstsiegel
Beglaubigt
gez. Erdmann
Kanzleiangestellte
1 Anlage.; von: Bundesminister des Innern an: Litt; Ort: Bonn |