Bestand:Privatarchiv Litt, Theodor
SignaturNA Litt, Theodor B 1-0345b
TitelBrief von: Jordan, Pascual (Hamburg ?) an: Kubach
Enthältms; 1Blatt A4 - Kopie Brief = Anlage von B 1-0345a
Zeitvon1936
Zeitbis1936
BemerkungenDokumentenabschrift: Prof. Dr. Pascual Jordan, Universität Hamburg, Mitglied der NSDAP und SA-Rottenführer, schrieb unterm 28.3.1938 an den damaligen Reichsfachgruppenleiter, später stellvertretender Reichsstudentenführer Dr. Kubach über Prof. Dr. Hugo Dingler, München, wie folgt: "Nicht nur ein Philosoph, der sein philosophisches Lebenswerk früher als in engster Parallelität zur jüdischen Gesetzeslehre stehend charakterisiert und sich durch den Beifall eines Rabbiners geschmeichelt gefühlt hat, ist ungeeignet als Mitarbeiter und Berater des nationalsozialistischen Wissenschaftsaufbaues. Sondern dieselbe Nichteignung besteht z.B. auch für den ehemaligen Ehemann einer Jüdin, oder einen Mitarbeiter Georg Bernhards, oder einen Mann, der seine finanzielle Abhängigkeit von zionistischen Kreisen anerkannt hat, oder der bis 1932 mit fanatischer Folgerichtigkeit für die Verjudung deutscher Universitäten gewirkt hat, oder der selber im Verdacht jüdischer Abstammung steht, oder noch nach der Machtergreifung einen Agenten der jüdischen Weltführung zu mehrstündiger Geheimunterredung empfängt, usw. usw. Ich bin fest überzeugt, dass wir beide uns über die Notwendigkeit, derartige Leute von einer Beeinflussung nationalsozialistischer Kulturarbeit fernzuhalten, vollkommen einig sind; und ich zweifle auch nicht, dass Sie selber, sobald Sie sich über diese ganzen Verhältnisse einmal gründlich informiert haben werden, dafür eintreten werden, dass die entsprechenden praktischen Folgerungen gezogen werden. Mir persönlich ist es peinlich oder geradezu widerlich, mich mit Dingen dieser Art zu beschäftigen, aber der Fall Dingler hat mir erneut gezeigt, dass endlich aufgeräumt werden muss. Viel wichtiger noch, als diese negativen Notwendigkeiten sind jedoch die positiven Aufgabenstellungen nationalsozialistischer Wissenschaftsführung, im Sinne einer geistigen Durchdringung wissenschaftlicher Arbeit durch den Nationalsozialismus, und umgekehrt, im Sinne eines umfassenden Einbaues deutscher Wissenschaft und Forschung in das nationalsozialistische Kulturschaffen. Abgesehen von der -- allerdings hochbedeutsamen -- Verknüpfung naturwissenschaftlicher Arbeit mit dem nationalsozialistischen Aufbau im Rahmen des Vierjahresplanes, sind wir heute auf keinem Gebiete mehr so im Rückstand, wie in der Einordnung naturwissenschaftlich-mathematischer Arbeit in die nationalsozialistische Kulturpolitik. Das liegt nicht etwa in der Natur der Sache, sondern in der Folge der Sabotagearbeit gewisser getarnter Judenfreunde, denen wir insbesondere auch zu verdanken haben, dass die von der jüdischen Kulturpropaganda erfundene Einstein-Legende nicht etwa zerstört und überwunden, sondern im Gegenteil noch fester in die Köpfe eingehämmert worden ist. Die positiven Aufgaben und Notwendigkeiten, wie sie sich insbesondere aus den grossen Richtlinien der Rosenbergschen Rede ergeben, können hinsichtlich ihrer Inangriffnahme und Lösung nicht getrennt werden von der Notwendigkeit einer Beseitigung der Verwirrung, welche durch Leute wie Dingler planmässig herbeigeführt worden ist." (wenden) Für die Richtigkeit der umstehenden Abschrift: gez. Dr. Eduard May Von Frau Prof. M. Dingler am 15.4.55; von: Jordan, Pascual an: Kubach; Ort: Hamburg ?