Bemerkungen | Dokumentenabschrift: Lieber Herr Grüters! Als Ihr Sonderdruckankam, da hatte ich mich bereits in eingehender Lektür mit Ihrem Aufsatz beschäftigt und mir vorgenommen, Ihnen ein Wort darüber zu schreiben. Das ist wirklich die Behandlungsweise <...> Fragen, mit der ich mich ganz und gar einverstanden erklären kann. Und nur eine Seite Ihrer Darlegungen müsste ich sehr viel stärker akzentuieren als Sie es (im wenigstens) tun. Wer mit der deutschen Sprache so umgeht wie Sch., der ist mir als Deutschlehrer sehr verdächtig. Denn nichts überträgt sich so leicht auf die Jugend wie dieses verantwortungslosen Umsichwerfen mit grossen Worten, diese widerwärtige Geschwollenheit des Stils (von direkten Verstössen zu schweigen) Das ist ja der Grund, weshalb auch das Sprachgemantsche anderer Wortführer des Deutschunterrichts (Sprengel, Hoffstaetter!) mich so bedenklich stimmt. Alle "grossen Gesichtspunkte" sind von übel, wenn es mit diesem Fundament verantwortlichen Denkens und Sprechens stimmt.
Im Übrigen höre ich mit Vergnügen, dass Sie der pädagog. Theorie merklich näherrücken. Glückauf für Hannover!
Herzlichst grüsst Sie
Ihr Th. Litt; von: Litt an: Grüters, Otto; Ort: Leipzig |